Ist die spontane Genesung von Heidis Freundin Klara nur der Heile-Welt-Phantasie von Autorin Johanna Spyri entsprungen? Fast jeder kennt wohl die rührende Geschichte von Klara Sesemann aus Frankfurt, die schwächlich, blass und im Rollstuhl auf der Alm ankam. Wie durch ein Wunder blüht sie während ihres Aufenthaltes auf und kann schließlich sogar aus dem Rollstuhl aufstehen und wieder gehen. Eine kitschige und unglaubwürdige Idee der Autorin? Keineswegs!
Beim „Update Ernährungsmedizin 2013“ lieferte ein Referent eine nachvollziehbare Erklärung für die „Wunderheilung“. Vermutlich wurde die etwas kränkliche Klara in Frankfurt geschont und hielt sich überwiegend im „Schutz“ der damals ja eher düsteren Wohnung auf. Wahrscheinliche Folge: Vitamin-D-Mangel. Denn ohne Sonnenlicht kann unser Körper kein Vitamin D in der Haut bilden. Von unseren Lebensmitteln liefert vor allem fetter Seefisch große Mengen an Vitamin D. Und der stand in Frankfurt vermutlich nicht so häufig auf dem Speiseplan.
Ein Vitamin-D-Mangel führt zu Rachitis und instabilen Knochen – deshalb der Rollstuhl. Auch sonst übt das Vitamin vielfältige Wirkungen im Körper aus, wodurch sich der schlechte Gesundheitszustand der kleinen Klara erklären ließe. Kein Wunder also, dass sie unter der starken Sonneneinstrahlung in den Bergen zusehends gesund wurde. Reichlich calciumreiche Milch, mehr Bewegung und die Freundschaft mit Heidi haben die Genesung sicher auch gefördert.
Was lernen wir daraus? Jeder sollte darauf achten, sommers wie winters die Sonne zu genießen. Denn 60 % der Deutschen mangelt es zumindest im Winter an Vitamin D. Also ab ins Freie mit unbedecktem Gesicht und möglichst auch unbedeckten Armen und Beinen. Mittags reichen 10 Minuten pro Tag meistens schon aus. Je geringer die Sonneneinstrahlung, desto länger sollte der Aufenthalt im Freien sein. Und bitte erst eincremen bei Sonnenbrandgefahr, denn Sonnenschutzmittel ab Lichtschutzfaktor 8 blockieren bereits 95 % der Vitaminproduktion!
Mario Schröder meint
Das hast du wunderbar geschrieben ;-)
Corinna Dürr meint
Hallo Mario Schröder,
vielen Dank für dein Lob. :-)
Schöne Grüße
Corinna Dürr