Kochen ist en vogue (zumindest theoretisch) und Gesundheit auch. Jetzt finden diese beiden Trends in einem neuen Portal zusammen bei EatSmarter. Das Portal will jedoch nicht nur eine Kombination von Rezepten und Ernährungsinfos sein, sondern gar ein Ernährungskonzept. Der hehre Anspruch erzeugte zunächst skeptisches Stirnrunzeln bei der Ernährungswissenschaftlerin.
Am Wochenende habe ich mich mal auf der Seite umgesehen und muss zugeben: Sehr ansprechend und professionell gemacht. Auch die Fachinformationen zeugen von Kompetenz. Kein Wunder – haben hier doch endlich mal Ernährungswissenschaftlerinnen mitgewirkt. Die Experten sind zwar – bis auf eine – keine Ernährungswissenschaftler, aber hochkarätige Spezialisten.
Die über 1.000 Rezepte machen Appetit und können idiotensicher mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen nachgekocht werden. Zugleich sollen die Gerichte den Regeln gesunder Ernährung entsprechen. Laut den beigefügten ausführlichen Nährwertinformationen wird dies im Großen und Ganzen erreicht.
Abzüge in der B-Note gibt es für die Frankfurter Grüne Soße, die eher einem Kräuter-Quark gleicht als der klassischen Frankfurter Spezialität. Zudem werden Appetitzügler und Abnehmpräparate teilweise recht freizügig genannt. Das passt für mich nicht ins Konzept. Sollen da schon die Werbekunden gelockt werden?
Fazit: Der ehemalige Milchstraßen-Verleger Dirk Manthey hat mit zwei Jahren Vorbereitung und 3 – 4 Millionen Euro ein fundiertes und gut durchdachtes Portal auf die Beine gestellt. Für Verbraucher ist alles kostenlos. Zahlen sollen die Werbekunden. Der Verkauf des Konzeptes ins Ausland soll weiteres Geld in Mantheys Kasse spülen. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen.
Als Ernährungswissenschaftlerin sehe ich in eatsmarter eine willkomene Unterstützung. Einen alltagspraktischen Beitrag, um Menschen zu gesünderem Essen zu bewegen und zu zeigen, dass dies durchaus lecker sein kann.
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