„Mehr Würze ins Marketing“ fordert die Blogparade von Heide Liebmann. Mein Beitrag zum vielgängigen Menüs aus raffiniert gewählten Themen ist quasi das Dessert zum Heiligabend. Thema: „Das könnte dir so schmecken!“
Kundennutzen servieren
Aufgabe von Marketing und PR ist es, den Kunden Produkte und Dienstleistungen schmackhaft zu machen. Doch was schmeckt unseren Kunden? Dazu müssen wir uns in sie hinein versetzen, mit ihren Augen sehen, mit ihren Ohren hören und mit ihnen fühlen. So erfahren wir, welchen Nutzen sie vom Produkt erwarten: zum Beispiel die Lösung eines Problems, (Wissens-)Vorsprung, Anerkennung oder Genuss.
Wichtig: Kunden interessiert in erster Linie, ob das Produkt ihren Geschmack trifft, sprich: ihre Erwartungen erfüllt. Erst dann werden die Zutaten interessant, sprich: die Fakten und Hintergrundinformationen. Servieren Sie also erst den Kundennutzen, dann die Infos, z.B. mit welchen Rohstoffen oder Technologien das Produkt hergestellt wurde. „Die Schokolade zergeht zart-schmelzend auf der Zunge. Möglich macht’s die innovative Conchier-Technik.“
Marketing und PR mit allen Sinnen
Nun gilt es, den Kundennutzen appetitlich aufzutischen. Am besten mit einem Feuerwerk für alle Sinne. Denn Fakten und Verstand können die Kaufentscheidung zwar unterfüttern. Doch über die Sinne wecken wir Aufmerksamkeit und Verlangen. Bilder und Düfte, Form und Farbe, Textur und Töne verleihen dem Produkt erst die einzigartige Würze.
Kann man das auch mit Texten transportieren, mit schnöden 26 Buchstaben? Man kann – und sollte das unbedingt tun. Immer wieder wird gepredigt, bildhaft zu schreiben. Das ist richtig und wichtig, da 80 Prozent der Menschen vor allem visuelle Reize wahrnehmen. Doch wir wollen nicht nur sehen, wir wollen auch hören und fühlen, riechen und schmecken. 20 Prozent der Menschen lassen sich sogar überwiegend durch diese Sinnesreize ansprechen beziehungsweise berühren.
Gute Texte, die schmecken
Wie schreibt man Texte, die alle Sinne ansprechen? Indem man abstrakte Wendungen und Wort-Ungetüme im Zaum hält. Sie verraten sich häufig durch Endungen wie -heit, -keit, -ung – und dadurch, dass kein Mensche sie je gesehen hat. Dann ist der Weg frei für Worte zum Anfassen, für starke und bildhafte Verben. So wird der Text garantiert dufte und reißt die Leser mit – ein echter Knaller. Das könnte den Kunden wirklich schmecken!
Und weil heute Weihnachten ist, gibt’s noch ein kleines Geschenk zum Download: eine Liste mit knackigen, farbenfrohen und samtweichen Worten – ideal, um Gaumenfreuden sinnlich zu beschreiben. Die Sammlung darf jederzeit ergänzt werden. Ich nehme alle leckeren Worte gerne auf und veröffentliche von Zeit zu Zeit die aktualisierte Liste.
Bildquelle: BirgitH/pixelio.de
[…] von Roland Kopp-Wichmann 23.12. Aus Freude am Genuss von Sabine Olschner 24.12. Das könnte dir so schmecken von Corinna […]