Die Stiftung Warentest hat Gesundheits-Apps unter die Lupe genommen. Nur wenige halten, was sie versprechen. Oft mangelt es an Datenschutz und Transparenz. Hier eine kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse in 4 Punkten sowie ein Fazit von mir.
1. Nur wenige gute Gesundheits-Apps.
97.000 Apps mit Gesundheitsbezug hat die Stiftung Warentest im März 2013 auf den führenden App-Portalen gefunden. Von 24 gestesteten Apps erreichte keine ein „sehr gut“ bei der Stiftung Warentest. Sechs Apps wurden immerhin für „gut“ befunden. Der Großteil schneidet „befriedigend“ ab, zwei erhalten nur ein „ausreichend“.
2. Kaum Infos zu Quellen und Qualität.
Bei vielen Gesundheits-Apps ist nicht ersichtlich, aus welchen Quellen die zugrunde liegenden Daten und Informationen stammen. Oft bleibt im Dunkeln, wer der Autor ist und welche Qualifikation er besitzt. So lässt sich die medizinische Qualität und Zuverlässigkeit einer App für Laien schwer einschätzen.
3. Wer steckt dahinter?
Viele Apps geizten mit Angaben zum Impressum. Dadurch ist für den Nutzer oft nicht ersichtlich, wer hinter der App steckt und welche Interessen der Anbieter möglicherweise verfolgt. Schließlich macht es einen Unterschied, ob es sich um eine Krankenkasse, ein Pharmaunternehmen oder einen Anbieter von Blutdruckmessgeräten handelt.
4. Daten sind oft unzureichend geschützt.
Bei manchen Apps werden die eingegebenen persönlichen Gesundheitsdaten unverschlüsselt übertragen. Technisch versierte Neugierige können dann unbemerkt mitlesen. Unklar bleibt häufig auch, wo die Daten hinwandern und für welche Zwecke der Anbieter sie möglicherweise nutzt.
Mein Fazit: Apps kritisch prüfen
Die Ergebnisse der Stiftung Warentest entsprechen auch meinem Eindruck. Als Ernährungswissenschaftlerin finde ich in Ernährungs-Apps immer wieder Informationen, die wissenschaftlich nicht nachzuvollziehen sind. Manche sind sogar gefährlich falsch. Sicher gibt es Themen, bei denen man geteilter Meinung sein kann, doch dann sollte zumindest transparent gemacht werden, „wes Geistes Kind“ die jeweilige App ist.
Wer eine Gesundheits-App installieren möchte, sollte also die oben genannten Punkte vorher prüfen. Auch die Nutzer-Kommentare geben oft Hinweise auf Schwachstellen oder Ungereimtheiten. Während der Nutzung bitte ebenfalls wachsam bleiben und Ergebnisse kritisch hinterfragen. Eine detaillierte Checkliste, was bei der Nutzung von Gesundheits-Apps zu beachten ist, findet sich bei AppCheck.
Allgemeine Informationen zum Test der 24 Gesundheitsapps gibt es kostenlos bei der Stiftung Warentest. Der Download des kompletten Tests ist kostenpflichtig (2,00 €). Der Artikel inklusive Test-Ergebnisse ist auch nachzulesen in der Ausgabe 11-2013 der Zeitschrift „Test“.
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